Salomés Zorn

Salomé, Tochter afrikanischer Einwanderer, lebt mit ihrer Familie in den Niederlanden. Mit 16 Jahren hat sie bereits sehr viel Rassismus und Ausgrenzung erfahren. Trotz ihrer Intelligenz gerät sie mehr und mehr an den Rand. Ihr Vater kauft ihr einen Salomés Zorn Boxsack und rät ihr, sich daran abzureagieren. Doch irgendwann eskaliert die Situation und Salomé schlägt zwei Jungs brutal zusammen. Sie kommt in eine Jugendstrafanstalt und wird dort ausgerechnet von Frits therapiert. Dieser war Teilnehmer in einer Reality-Show und trat dort mit fremdenfeindlichen Vorurteilen auf. Doch mit Zorn alleine kommt sie in der Strafanstalt nicht weiter. Sie muss sich sich selbst stellen! - Immer wieder gibt es Nachrichten von jugendlichen "ausländischen" Straftätern, die z.T. brutale Verbrechen begehen. Wer sich selbst schon einmal bei dem Gedanken ertappt hat - na, die müsste man doch abschieben - dem sei dieses Buch empfohlen. Es beschönigt nichts, verteidigt nicht, nimmt nicht pauschal in Schutz, klagt nicht an - aber erklärt, wie das Gefühl des Fremdseins ein Leben dominieren kann. Und lässt hoffen, dass der ein oder andere junge Mensch mit Unterstützung von außen die Kurve vielleicht doch noch kriegt. Wichtig und aktuell!

Tanja Bergold

Tanja Bergold

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Salomés Zorn

Salomés Zorn

Simone Atangana Bekono ; aus dem Niederländischen von Ira Wilhelm
C.H.Beck (2023)

245 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 751341
ISBN 978-3-406-80000-9
9783406800009
ca. 24,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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