Schlangenjagd
Billy lebt mit seiner älteren Schwester und seiner Mutter in Florida. Die Mutter hat eine Affinität zu Adlern und lässt sich immer wieder dort wohnlich nieder, wo ein neues Pärchen brütet. Demzufolge zieht die kleine Familie häufig um, sodass die Kinder nie richtige Freundschaften schließen können. Sie führen dennoch ein gut situiertes Leben. Billy widmet sich mit Hingabe seinem Hobby: Schlangen. Er fängt sie ein, beobachtet sie und wildert sie später wieder aus. Sein Vater verließ die Familie bereits vor Jahren. Es besteht kein Kontakt, aber die Alimente für die Kinder werden regelmäßig von ihm gezahlt. Anhand der Daten eines Schecks seines Vaters, ermittelt Billy den Aufenthaltsort in Montana, wo der Vater seit seinem Fortgang lebt. Billy macht sich alleine auf den Weg dorthin. Vor Ort trifft er nur auf dessen neue Lebensgefährtin und deren Tochter. Beide gehören einem Indianerstamm an. Sein Vater ist, wie so häufig, nicht zu Hause. Die beiden Frauen nehmen Billy direkt herzlich auf und machen ihn mit einigen Indianerritualen bekannt. Der Vater bleibt abwesend und Billy erfährt, dass er "irgendwas mit Drohnen" macht. Zunächst bleibt der Beruf des Vaters ein allgemeines Geheimnis. Später werden einige Rätsel aufgelöst und es kommt zu einem spektakulären Abenteuer, in dem klar wird, wie ähnlich sich Vater und Sohn doch sind.- Der kurzweilige Roman handelt von Patchworkfamilien und deren besonderen Eigenarten. Vertrauen und Akzeptanz sind vonnöten, damit das Konstrukt funktionieren kann. - Gern gelesen und empfohlen. (Übers.: Kanut Kirches)
Anja Kuypers
rezensiert für den Borromäusverein.
Schlangenjagd
Carl Hiaasen
Beltz & Gelberg (2019)
311 S.
fest geb.