Im Spinnennetz
Die Familie Rackebrandt ist schon ein rebellischer Haufen: Der Großvater sitzt wegen Hochverrats im Gefängnis, die Mutter zeichnet vornehmlich das Elend der Arbeiter, der Onkel verfasst kaiserkritische Flugblätter. David, 16 Jahre
alt, darf als Erster in der Familie aufs Gymnasium gehen. Doch eigentlich träumt er davon, wie der Großvater als Zimmermann auf der Baustelle zu stehen. Statt Latein und höhere Mathematik zu pauken, schmuggelt David lieber Flugblätter oder klebt heimlich Plakate. Und dann ist da noch Anna aus dem Elendsviertel, die kaum eine Chance hat und doch so viel Mut und Herz beweist. David setzt alles daran, seiner großen Liebe zu einem besseren Leben zu verhelfen. - Im 3. und letzten Band der Jacobi-Triologie (zuletzt: "Fünf Finger hat die Hand", BP 07/181) schildert Klaus Kordon gewohnt gekonnt die Anfänge der Sozialdemokratie in Deutschland. Er zeigt, welcher persönliche Einsatz nötig war, um die Idee einer gerechten Welt schrittweise voranzubringen. Freiheit und Demokratie sind heute schon fast zu selbstverständlich geworden - dieses Buch macht ihre Wichtigkeit und Schutzwürdigkeit deutlich. Klar wird aber auch: Diese Werte stehen nicht fest, um sie muss immer wieder neu gerungen werden. - Sehr empfehlenswert für alle Jugendbuchabteilungen!

Dietlind Grüne
rezensiert für den Borromäusverein.

Im Spinnennetz
Klaus Kordon. Mit einem Nachw. des Autors
Beltz & Gelberg (2010)
557 S.
fest geb.
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