Die Suche beginnt

Obwohl ihre früheste Kindheit denkbar unterschiedlich verlaufen ist, teilen Eisbärin Kallik, Schwarzbärin Lusa und Grizzlybär Toklo unabhängig voneinander dasselbe Schicksal: Jeden Tag gilt es aufs Neue, das eigene Überleben trotz Nahrungsknappheit, feindlich gesinnter Bären und Menschen ganz alleine zu sichern. Während Kalliks Mutter bei der gefährlichen Wanderung vom schmelzenden Eis zum Festland ihr Leben verliert und Kalliks Bruder von ihr getrennt wird, wird Toklo von seiner Mutter Oka verstoßen, deren Psyche durch den Tod ihres zweiten Kindes sehr in Mitleidenschaft gezogen worden ist. Lusa schließlich wächst wohlbehütet in einem Zoo auf, sehnt sich aber nach der Wildnis und verspricht schließlich der zwischenzeitlich in Gefangenschaft geratenen Oka, aus ihrem Gehege auszubrechen und ihren Sohn ausfindig zu machen. Doch ihre Ziele zu erreichen, sei es den Bruder, Toklo oder grundsätzlich einen besseren Ort zum Leben zu finden, erweist sich angesichts der klimatischen Veränderung und der Unerfahrenheit der Bärenjungen als beinahe unmöglich. Dennoch setzen die drei ihre Suche unbeirrt fort, geleitet vom Polarstern, der in den verschiedenen Kulturen der Bärenarten zwar mit einer jeweils anderen Bedeutung belegt ist, letztendlich aber immer einen Anker- und Zielpunkt darstellt. - Mit den "Seekers" ist den Autorinnen nach ihren erfolgreichen "Warrior Cats"-Büchern der Auftakt zu einer weiteren vielversprechenden Reihe gelungen. Besonders beeindruckend ist die Weltwahrnehmung der Bären, die trotz ihres fiktiven Charakters zumindest sehr realitätsnah scheint. Spannend, vor einem ernsten Hintergrund und abwechslungsreich durch den regelmäßigen Perspektivwechsel - sehr zu empfehlen. (Übers.: Karsten Singelmann)