Affenbruder

Kanada irgendwann in den 70er Jahren: Der 13-jährige Ben ist nicht gerade begeistert vom neuesten Forschungsprojekt seines Vaters, für das die Familie in die Nähe der Universität von Victoria ziehen muss. Dort will der Verhaltenspsychologe herausfinden, Affenbruder ob Schimpansen über Gebärden mit Menschen kommunizieren können. Für dieses Langzeitexperiment nimmt der Vater das Schimpansenbaby Zan bei ihnen zu Hause wie ein Familienmitglied auf. Ben, der unter dem Verlust seiner Freunde leidet und große Startschwierigkeiten in der neuen Schule hat, begegnet Zan zunächst mit Eifersucht und einigem Misstrauen, schließt den kleinen Kerl aber schon bald ins Herz und fühlt sich immer mehr als dessen großer Bruder. Tatsächlich macht der lernwillige Schimpanse schnell Fortschritte. Doch als der von Bens Vater erwartete große Durchbruch ausbleibt, wird Zan von der Universität verkauft und soll in einem Labor enden. Ben ist entsetzt über diese unmenschliche Entscheidung und nicht bereit, das grausame Schicksal seines Affenbruders zu akzeptieren. - Aus der Perspektive des Teenagers erzählt der kanadische Jugendbuchautor spannend und einfühlsam von einer höchst ungewöhnlichen Freundschaft zwischen Mensch und Tier. Die aufrüttelnde Geschichte über die ethischen Aspekte von Tierversuchen ist so unterhaltsam geschrieben, dass junge Leser mit Sicherheit dranbleiben werden. Gleichzeitig bietet der Text viele Ansatzpunkte für Diskussionen zu einem wichtigen Thema.

Thomas Oberholthaus

Thomas Oberholthaus

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Affenbruder

Affenbruder

Kenneth Oppel
Beltz & Gelberg (2015)

438 S.
fest geb.

MedienNr.: 582074
ISBN 978-3-407-81206-3
9783407812063
ca. 17,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: J
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