Hugo, der Fisch
Ein "Fisch ohne Fahrrad" ist kein Problem, aber ein Fisch ohne Badehose? Fisch Hugo, der ins Freibad will, wird mit der Regel konfrontiert, eine Badehose tragen zu müssen, alle anderen tun dies auch. Hugo kann oder möchte sich dem nicht beugen und taucht in seiner Not immer tiefer. Dort endlich trifft er auf ein freies, natürliches und vor allem unreguliertes Umfeld - Ergebnis: ein Fisch braucht keine Badehose. - Dieser sehr skurrile, aber auch sehr tiefsinnige Ansatz gewinnt ungeheure Komik durch die Illustrationen, die vermenschlichte, weil zweibeinige, Fische verschiedenster Art und Größe zeigen, die mit Badekleidung aller Art angetan sind; vielfach gibt es auch versteckte Anspielungen, die sich erst bei näherem Ansehen erschließen. Viel Witz entsteht auch durch die treffende Verwendung von Redensarten, die im Bild wortgetreu umgesetzt werden: der tolle Hecht, aus der Reihe tanzen, Schlange stehen oder Abwandlungen von "Fischbegriffen": der Backfisch, der Finanzhai usw. Die Botschaft ist subtil: Das Leben an der Oberfläche ist eng und (unsinnig) reglementiert, es lohnt sich, in die Tiefe zu gehen, weil dort authentisches Leben möglich ist.
Birgit Karnbach
rezensiert für den Borromäusverein.
Hugo, der Fisch
Daniel Fehr ; Lihie Jacob
Beltz & Gelberg (2019)
[12] Bl. : überw. Ill. (farb.)
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 4