Finsterer Sommer
Der 13-jährige Ich-Erzähler Konrad macht mit seinen Eltern Urlaub am Atlantik. Er findet es zunächst gar nicht lustig, dass seine allwissende Cousine Lisbeth mit dabei ist. Immer wieder zieht es die beiden zu einem Bunker, der am Strand im Sand feststeckt und nur bei Ebbe zu sehen ist. Allerlei verdächtige Gestalten treiben sich auch in dessen Nähe herum. Lisbeth trägt ein paar kluge Details zum Bunker bei, der im Zweiten Weltkrieg zum Atlantikwall der Deutschen gehört hatte und in dem sich ein Goldschatz befinden soll. Je mehr sich die beiden in ihre Nachforschungen begeben, desto besser verstehen sie sich. Doch dann verschwindet Lisbeth auf einmal. - Martina Wildner, deren Roman "Königin des Sprungturms" mit dem Deutschen Literaturpreis ausgezeichnet worden ist, verpackt in eine sommerliche Detektivgeschichte die Auseinandersetzung mit der unsauberen Vergangenheit von Konrads Familie. Dieser will zunächst davon gar nichts wissen und ist so die perfekte Identifikationsfigur für jugendliche Leser, die mit ihm auf spannende, aber nicht belehrende Weise etwas über die Zeit kurz vor der deutschen Kapitulation erfahren. - Gerne allen Büchereien empfohlen.
Karin Blank
rezensiert für den Borromäusverein.
Finsterer Sommer
Martina Wildner
Beltz & Gelberg (2016)
236 S.
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 12