Djadi, Flüchtlingsjunge

Der elfjährige Djadi hat auf der Flucht aus dem syrischen Homs über das Mittelmeer seine Eltern und Geschwister auf dramatische Weise verloren. Er ist in Frankfurt gestrandet und wird in die Wohngemeinschaft von Sozialarbeiter Jan und seinen fünf Djadi, Flüchtlingsjunge Mitbewohnern wie in eine Familie aufgenommen. Doch die Konstellation kinderlose ältere Erwachsene und unbegleiteter minderjähriger Flüchtling sehen deutsche Behörden eigentlich nicht vor. Auch die Nachbarn beobachten die WG argwöhnisch. Nach anfänglichen Schwierigkeiten gewöhnt Djadi sich ein und entwickelt sich prächtig. Mithilfe des und pensionierten Lehrers Wladi und der anderen WG-Bewohner lernt er Deutsch zu sprechen. Eines Tages unternimmt Djadi mit Jan und dessen Partnerin Dorothea eine Urlaubsreise nach Juist. Die Schifffahrt über die harmlose Nordsee wühlt ihn auf. Doch in der Obhut seiner neuen Familie meistert er auch diese Hürde. Bald besucht er die Schule und geht zielstrebig seinen Weg. Nachdem er schon vier Jahre in der WG lebt und inzwischen aufs Gymnasium geht, stirbt der alte Wladi. Alte Wunden brechen in Djadi auf. Doch endlich kann er trauern und mit dem Tod Wladis zugleich den Tod seiner ursprünglichen syrischen Familie verarbeiten. - Ein bewegendes Buch über einen beeindruckenden Flüchtlingsjungen, der Schutz und Geborgenheit erfahren darf und dadurch seine Talente entfalten kann. Djadis Geschichte sensibilisiert den Leser. Sie ermahnt, dass es noch viele derartige Schicksale gibt und dass jeder Mensch eine Chance verdient. Das Buch ist für Kinder durch die präzise Sprache gut zu lesen. Auch für Erwachsene sehr empfehlenswert.

Birgit Fromme

Birgit Fromme

rezensiert für den Borromäusverein.

Djadi, Flüchtlingsjunge

Djadi, Flüchtlingsjunge

Peter Härtling
Beltz & Gelberg (2016)

115 S.
fest geb.

MedienNr.: 587520
ISBN 978-3-407-82164-5
9783407821645
ca. 12,95 € Preis ohne Gewähr

Borromäus-Altersempfehlung: ab 10
Systematik: K
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