Im Zweifel tue nichts
Taylor und ihre beste Freundin Sierra, beide 15, chatten im Internet mit einem unbekannten älteren Jungen. Sierra verabredet sich mit ihm und als bester Freundin fällt Taylor natürlich die Aufgabe zu, sie zu decken. Zunächst soll sie zu dem Date mitkommen, dann wenigstens bei Sierras Mutter behaupten, Sierra verbringe den Abend bei ihr. Widerwillig macht Taylor mit. Eigentlich ist sie eifersüchtig auf ihre wunderschöne Freundin, die die Bestätigung scheinbar von allen Seiten benötigt. Sogar Taylors großen Schwarm hat sie angeblich schon geküsst. Als Sierra nach der Verabredung jedoch nicht wieder auftaucht und sich schließlich herausstellt, dass sie Opfer eines Verbrechens geworden ist, ist Taylor nicht nur geschockt. Mit einer Website über ihre tote Freundin will sie sie in Erinnerung halten - und vielleicht auch den Täter finden. - Fleur Ferris warnt mit ihrem Roman vor den Gefahren des Internets. Der englischsprachige Originaltitel "Risk" fängt wohl ihr Anliegen besser ein als der deutsche. Chatten? Ja, aber sich darüber bewusst sein, was man preisgibt und sich nicht blindlings mit fremden Personen treffen. Ich-Erzählerin Taylor wird zur Aufklärerin und nutzt dabei intensiv soziale Medien. Das macht sie - trotz mancher Schwächen - glaubwürdig. (Übers.: Michael Koseler)
Anna Winkler-Benders
rezensiert für den Borromäusverein.
Im Zweifel tue nichts
Fleur Ferris
Beltz & Gelberg (2017)
275 S.
kt.