Eine Hand voller Sterne

Wir kennen die syrische Hauptstadt Damaskus vor allem durch Schreckensnachrichten des Bürgerkrieges und Syrien als Herkunftsland vieler Flüchtlinge. Diese Graphic Novel zeichnet ein ganz anderes Bild, auch wenn sich die Diktatur Assads wie ein roter Faden durch die Aufzeichnungen des Bäckerjungen, der so gerne Journalist werden möchte, zieht. Seine schulischen Leistungen sprechen dafür, der Wille seines Vaters nicht. Mit seinen Freunden gründet er eine Untergrundzeitung, die die kleine Widerstandsgruppe in immer neuer Tarnung - z.B. in Socken - verkauft. Alle Missstände, die in den offiziellen Medien verschwiegen werden, deckt diese Zeitung auf und gerät ins Visier des Geheimdienstes. Sein Vater besteht auf bodenständigem Handwerk und kümmert sich nicht um die Politik. Sein Onkel Salim unterstützt den Jungen mit Lebensweisheiten und damit indirekt auch in seinem Kampf gegen Ungerechtigkeiten. Die Kulisse wirkt für uns zwar exotisch, aber die Menschen haben überall auf der Welt die gleichen Gefühle, Freuden und Ängste. Das zu zeigen, ist einer der Verdienste des Buches. Der Comic ist eine Adaptation des gleichnamigen Romans und macht so die Geschichte von Liebe, Verrat und Widerstand gegen Unrecht auch jüngeren Lesern plastisch zugänglich.