Lasst Väter Vater sein
Väter sind für die kindliche Entwicklung und Erziehung unverzichtbar. Weil diese in der Psychologie anerkannte Tatsache noch nicht unmittelbar ins gesellschaftliche Bewusstsein gedrungen ist, fordert die Autorin eine neue Vision für eine Familie, in der Vater und Mutter gleichberechtigt sind. Ihre Schlaglichter auf die verschiedenen Positionen des Vaterseins, auf Vaterlosigkeit, Trennungsväter, Patchworkfamilien und auf die Folgen, ohne Vater aufzuwachsen, kombiniert sie mit Hinweisen auf literarische Zeugnisse der Vater-Sohn-Beziehung, auf wissenschaftliche Veröffentlichungen und strukturelle Ursachen für das oft mangelnde Engagement der Väter und ermahnt Mütter, ihre dominante Rolle aufzugeben. Als eine Lösung befürwortet sie das Modell einer Familienarbeitszeit, in der die Elternzeit, finanziell ausgeglichen, paritätisch in Anspruch genommen werden kann. Ein eindringlicher Aufruf für ein neues Vaterbild.
Helmut Eggl
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Lasst Väter Vater sein
Barbara Streidl
Beltz (2015)
167 S.
kt.