Die Reformation
Die Gießener Kirchenhistorikerin nimmt vom Thesenanschlag Luthers 1517 bis zum Konkordienbuch 1580, der Zeit einer gewissen Konsolidierung der Konfessionsbildung, die ganze Breite des Reformationsgeschehens im Europa des 16. Jh. in
den Blick. Beschrieben wird es nicht nur in seiner zeitlichen Abfolge und Verquickung von Religion und Politik, sondern v.a. auch in den (vielfach divergierenden) theologischen Elementen. Auf diese als Fundament und eigentlichen Kern des Reformatorischen kommt es der Autorin besonders an, wobei sie das grundsätzlich Neue stärker betont als ein Herauswachsen aus dem späten Mittelalter. Ein wenig vorgegebene Vertrautheit mit dem Thema und der Ereignisgeschichte hilft bei der Lektüre der dichten Darstellung, die nicht zuletzt durch ausgedehnte deutschsprachige Quellenzitate (Reichstagsakten, Schriften der Reformatoren, Trienter Konzil u.a.) und einen Abriss der einzelnen lutherischen, reformierten und anglikanischen Bekenntnisschriften einen äußerst lesenswerten Beitrag zu einem viel behandelten Gebiet beisteuert.

Michael Drucker
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Die Reformation
Athina Lexutt
Böhlau (2009)
232 S. : Ill.
fest geb.
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