Eine Lüge ist nicht genug
Wo Shakespeares Hamlet zweifelt, da verzweifelt Hamilton und ertränkt seine Probleme in Alkohol. Da ist dann sein Freund Horatio gefragt, die Ursache für den plötzlichen Tod seines Vaters und die schnelle Wiederheirat seiner Mutter mit dessen Bruder
zu finden. Für beide ist klar, dass dieser Bruder wie in Shakespeares Drama nach dem Erbe giert, in diesem Fall ist es eine florierende Papierfabrik, die allerdings auch für einen übelriechenden Umweltskandal sorgt. Mit lässiger Süffisanz - wie James Bond persönlich - beschreibt Horatio die Jagd nach dem mutmaßlichen Mörder, die schöne Umweltaktivistin Olivia und ein paar zwielichtige Gestalten, mit denen die komischen Rollen besetzt sind. Das Ganze ist leicht zu lesen, fern von der literarischen Größe Shakespeares, dafür aber locker geschrieben mit ein paar spannenden Momenten. Besonders für Leser mit weniger Anspruch problemlos zu empfehlen. (Übers.: Gerold Anrich und Martina Instinsky-Anrich).
Lotte Schüler
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Eine Lüge ist nicht genug
Alan Gratz
Boje (2011)
223 S. : Ill.
fest geb.