8 Tage im Juni
Jenny kommt aus der Roten Burg, nicht gerade dem nobelsten Viertel von Köln. Ihre arbeitslose Mutter weigert sich aufgrund von Panikattacken, die Wohnung zu verlassen. So bleibt es an der 14-Jährigen, den kleinen Bruder Joe-Joe zu versorgen, den Haushalt zu schmeißen, und die Schule gibt's natürlich auch noch. Eines Abends beobachtet sie, wie einer ihrer Sandkastenfreunde gemeinsam mit anderen einen Jungen zusammenschlägt und auf die Gleise vor die Straßenbahn schubst. Im letzten Moment kann Jenny ihn retten, aber bevor die Polizei eintrifft, macht sie sich schnell vom Acker. Doch Lovis kann seine Retterin nicht so schnell vergessen. Er kommt aus einer reichen Familie, und sein Vater setzt alles daran, die Täter hinter Gitter zu bringen. Ohne Jenny als Zeugin geht das allerdings nicht. Durch Zufall trifft Lovis sie wieder, und trotz aller Unterschiede verlieben sie sich ineinander. Doch haben sie wirklich eine Zukunft trotz ihrer gegensätzlichen Herkunft? Können sie sich vertrauen? - Eine spannungsgeladene Großstadt-Liebesgeschichte, die auch realistisch über die verschiedenen gesellschaftlichen Schichten informiert. Interessant und lesenswert, da die Romantik nicht zu kurz kommt, der Roman aber trotzdem alles andere als seicht ist. Für Leser ab 14 Jahren empfehlenswert.
Verena Aignesberger
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
8 Tage im Juni
Brigitte Glaser
Boje (2013)
221 S. : Ill.
fest geb.