Aufstieg und Fall des Alten Ägypten
Faszinierende Exotik und Langlebigkeit einer der ältesten Hochkulturen - die Kette der Pharaonen bricht erst mit dem Selbstmord Kleopatras im Jahre 30 v. Chr. ab - verführen zu einer romantisierenden Geschichtsbetrachtung. Dem möchte dieses voluminöse Werk entgegenwirken, indem es auch die Schattenseiten der Pharaonenherrschaft berücksichtigt, die nach Ansicht des Verfassers auf Unterdrückung und Angst der Untertanen basierte. Er sieht den Pyramidenbau - anders als zahlreiche Historiker - nicht als nationales Projekt, sondern als Zwangsarbeit im Interesse einer despotischen Herrschaft. In fünf Großkapiteln werden die Epochen der altägyptischen Geschichte mit den Zwischenzeiten der Einflussnahme von außen in ihren wesentlichen Facetten dargestellt. Dabei bilden Porträts der prägenden Herrscherpersönlichkeiten die Folie für die Analyse von Strukturen und Entwicklungen. In guter angelsächsischer Tradition wird die Geschichte lebendig und anschaulich auch für interessierte Laien erzählt. - Dieses wissenschaftliche Werk (mit umfangreicher Chronologie, kommentierter Bibliographie, Zitatnachweisen und Register im Anhang) aus der Feder eines weltweit renommierten britischen Ägyptologen hat das Zeug zu einem Standardwerk und kann größeren Büchereien unbedingt empfohlen werden.
Johann Book
rezensiert für den Borromäusverein.
Aufstieg und Fall des Alten Ägypten
Toby Wilkinson
Dt. Verl.-Anst. (2012)
825, [48] S. : Ill. (überw. farb.), Kt.
fest geb.