Rudolf Steiner
Vor 150 Jahren wurde Rudolf Steiner geboren, der Begründer der Antroposophie - einer Lehre, die bis heute für die einen pseudowissenschaftlicher Humbug und esoterischer Quatsch ist, für die anderen spirituelle Weltanschauung und umfassende Geisteswissenschaft. Der Historikerin und Journalistin Miriam Gebhardt geht es in ihrer Biografie aber nicht darum, die Arbeit des Ur-Antroposophen zu werten. Ihr gelingt es vielmehr, die Entwicklung dieses Menschen nachzuzeichnen, mal verständnisvoll, mal kritisch, indem sie ihn sowohl als Individuum sieht wie auch als Kind seiner Zeit. Schließlich war die Gesellschaft um die Jahrhundertwende sehr offen für geistige Reformbewegungen jeglicher Art. Ein Mensch wie Steiner bekam also einerseits Nahrung, mit der er seine Ideen erst entwickeln konnte, fand andererseits aber auch eine Umgebung, die seine Ideen begierig aufsog und Nachschub verlangte. Wer mehr über den Menschen Steiner erfahren und verstehen will, wie und warum sich die Antroposophie entwickeln konnte, wird in diesem Buch viel Interessantes finden. In größeren Beständen möglich.
Dagmar Wolf
rezensiert für den Borromäusverein.
Rudolf Steiner
Miriam Gebhardt
Dt. Verl.-Anst. (2011)
364 S. : Ill.
fest geb.