Beraubt
Quinn Walker ist 16 Jahre alt, als er Zeuge der Schändung und Ermordung seiner kleinen Schwester Sarah wird. Man findet den völlig verstörten Jungen bei der Leiche des Mädchens und hält ihn deshalb für deren Mörder. Quinn bleibt nichts anderes übrig, als zu fliehen. Er schlägt sich mit Gelegenheitsarbeiten durch und meldet sich schließlich 1914 als Freiwilliger bei der australischen Armee. Seine Kriegserlebnisse in Frankreich sind zwar grauenerregend, überdecken aber nie die Bluttat an seiner Schwester. Kriegsverletzt und im Gesicht verunstaltet kehrt Quinn nur deshalb 1919 nach Australien zurück, weil er die Wahrheit über Sarahs Tod ans Licht bringen und Rache üben möchte. Als er sein Dorf in New South Wales erreicht, muss er feststellen, dass Sarahs Mörder inzwischen Polizeichef des Ortes und seine Mutter todkrank ist. Unter Lebensgefahr besucht Quinn seine Mutter und kann zumindest sie von seiner Unschuld überzeugen. Als diese stirbt, nimmt er endlich Rache an Sarahs Mörder. - Eingebunden in diesen spannend aufgebauten Roman stehen die traumatischen Kriegserlebnisse eines jungen Mannes, der sich immer wieder den menschlichen Kernthemen Schuld, Sühne, Rache und Vergebung stellen muss. Für alle Bestände zu empfehlen. (Übers.: Thomas Gunkel)
Josef Schnurrer
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Beraubt
Chris Womersley
Dt. Verl.-Anst. (2013)
308 S.
fest geb.