Wenn Gott verschwindet, verschwindet der Mensch

Es ist ein erfrischendes Buch, in dem der Autor sich nicht in theologischen Spekulationen verliert, sondern sich Gedanken darüber macht, was es bedeutet, wenn die Frage nach Gott nicht mehr gestellt wird. Dies geschieht in einer sehr lebendigen Form Wenn Gott verschwindet, verschwindet der Mensch bei den Begegnungen auf seinen Reisen mit den Müllmenschen in Mexiko, mit den mit Schlangen hantierenden Holiness-Christen in den Appalachen und den Exorzisten in Rumänen und mit feinen und gröberen Spitzen gegen den Fundamentalismus jeglicher Couleur und gegen angebliche Aufklärer wie Karlheinz Deschner, Michael Onfray, Richard Dawkins oder Gerd Lüdemann. Er erzählt von Bernadette Soubirous, von Begegnungen, Menschen und Büchern, die ihn prägten, reibt sich an den fehlenden Koordinaten im Leben vieler Menschen, am Relativismus und den aktuellen Erscheinungen der Gegenwart und an der Pathologisierung des Glaubens. Das vielschichtige Buch, das zur stetigen Glaubensreflexion anregt und auch dem glaubensbefreiten Zeitgenossen die Frage nicht erlässt, was bleibt, ist allen Büchereien auch aufgrund der sprachlichen Brillanz sehr zu empfehlen.

Helmut Eggl

Helmut Eggl

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Wenn Gott verschwindet, verschwindet der Mensch

Wenn Gott verschwindet, verschwindet der Mensch

Rolf Bauerdick
Dt. Verl.-Anst. (2016)

333 S.
fest geb.

MedienNr.: 588044
ISBN 978-3-421-04602-4
9783421046024
ca. 19,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Re
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