Die Abschaffung der Mutter
Wie geht unsere Gesellschaft mit Müttern um? Wollen wir unsere Kinder in Zukunft in 24-Stunden-Kitas unterbringen? Das Buch trägt einen polemischen Titel und ja, auf den ersten Blick kommt die Sorge auf, dass hier der alte deutsche Muttermythos schön geredet werden soll. Doch der Titel verspricht nicht zu viel - die Autorinnen liefern in lockerem Tonfall eine zugespitzte Analyse zum Thema Mutterschaft heute. Sie bringen damit die Mütterdebatte in Deutschland aktualisiert auf den Tisch und ja, vielleicht wieder eine Weile lang zum Brodeln. Als Leserin und Leser sieht man die Autorinnen bereits wortgewandt in Talkshows sitzen und ihre Thesen vom Zwang zur institutionellen Betreuung oder von der Entstehung mutterloser Familien vertreten. Das Buch kann den Blick für aktuelle Trends in der Rollenverteilung und Familienplanung schärfen und dazu anregen seine eigenen Positionen zu hinterfragen. Allen Büchereien als aktueller Diskussionsbeitrag empfohlen.
Michaela Groß
rezensiert für den Borromäusverein.
Die Abschaffung der Mutter
Alina Bronsky ; Denise Wilk
Dt. Verl.-Anst. (2016)
251 S.
fest geb.