Versunkene Welten und wie man sie findet
Der international anerkannte Archäologe zeichnet in diesem klar, spannend und unterhaltsam geschriebenen Buch die Entwicklung der Archäologie nach, stellt spektakuläre Funde vor und erzählt von der Arbeit an bedeutenden Grabungsorten in Vergangenheit und Gegenwart. Er verweist auf die Notwendigkeit der Archäologie als Gedächtnis der Menschheitsgeschichte und beklagt deren Gefährdung durch Pseudo-Archäologen, v.a. aber durch die planmäßig durchgeführte Vernichtung von Altertümern im Zusammenhang mit Kriegen und Aufständen. In seinen fundiert erarbeiteten, allgemein verständlich formulierten, sich nicht in technischen Details verlierenden Ausführungen widmet er sich eingangs den Anfängen archäologischer Vorgehensweise (u.a. Pompeji, Troja), erläutert anschließend an Grabungsorten und Fundstücken (z.B. Jericho), wie die Menschen sesshaft wurden, Werkzeuge sowie künstlerische Formen schufen, und spannt dann einen weiten Bogen von den ältesten Kulturen des Mittelmeerraumes (u.a. Mykene) über die klassische Zeit der Griechen und Römer (z.B. Olympia, Ara Pacis) zu den atemberaubenden Stätten in Israel (u.a. Megiddo, Masada) und schließlich hinüber zu den Ausgrabungen der Neuen Welt (z.B. Teotihuacan, Chaco Canyon). Besonders aufschlussreich sind die zwischen die einzelnen Großkapitel eingestreuten Fragen, wo und wie man graben muss, nach dem Alter der gefundenen Objekte und deren "Überlebens"-Bedingungen sowie nach den Besitzverhältnissen, die Cline alle an bemerkenswerten Beispielen und mit dem Hinweis auf neuste Methoden (u.a. Radiokarbondatierung, Dendrochronologie) verständlich und ausführlich beantwortet. - Ab mittleren Beständen sehr zu empfehlen!
Inge Hagen
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Versunkene Welten und wie man sie findet
Eric H. Cline. Mit Ill. von Glynnis Fawkes
Dt. Verl.-Anst. (2018)
526 S. : Ill., Kt.
fest geb.