Verurteilt
Recht zu sprechen ist eine schwierige und manchmal mühselige Angelegenheit. Davon berichtet Robert Pragst in dem vorliegenden Buch. Als angehender Richter musste er drei Jahre lang in verschiedensten Dezernaten als Proberichter tätig sein. Zunächst in Berlin-Pankow als Betreuungsrichter und danach in Moabit am Straf- und Zivilgericht. Was Pragst hier erlebte, hat er in seinem Buch niedergeschrieben. Seine Schilderungen bieten einen interessanten Einblick in die Welt der Richter, Verteidiger und Staatsanwälte und räumt mit manchen hehren (oder auch vorurteilsbeladenen) Vorstellungen über den Richteralltag auf. Pragst kommt fast ohne kompliziertes Fachvokabular aus - dort wo er es verwendet, wird es erläutert - und bezieht in seine sehr persönlich gehaltenen Fall-Schilderungen auch menschliche Aspekte, sowohl auf der Seite des Gerichts als auch auf der Seite der Angeklagten mit ein. - Verglichen mit den Gerichtsshows, denen sich Fernsehzuschauer - freiwillig - aussetzen, eine wohltuend sachliche und humorvolle Auseinandersetzung mit dem Thema.
Walter Brunhuber
rezensiert für den Borromäusverein.
Verurteilt
Robert Pragst
Dt. Taschenbuch-Verl. (2013)
dtv ; 24982 : dtv-premium
215 S.
kt.