Big World

Mary Miller, 1977 in Texas geboren, zeichnet in zwölf Kurzgeschichten Lebenssequenzen junger Frauen nach. Nach persönlichen Verlusten und ohne Bildungs- und Beschäftigungschancen führen sie ein unsicheres Leben. Ihrer Einsamkeit versuchen sie mit Big World Besuchen in Bars, Alkohol und Sex zu entgehen und treiben zwischen eingeschränkten Möglichkeiten und unbefriedigenden Beziehungen dahin. Sehnsüchtig lassen sie sich auf Partner ein, von denen sie wissen, dass sie sie wieder verlassen werden. Schonungslos urteilen sie über ihre Konkurrentinnen und Partner. Ebenso schonungslos ist die Sprache der Autorin. Mit kurzen und knappen Skizzen gelingt es ihr, die Leserin mitten ins Leben der Frauen zu stellen und die bedrückenden Situationen und ihre aussichtslosen Bemühungen nachzuzeichnen. Gleichzeitig wird klar: ändern könnten es allein die Frauen, wenn sie aufhörten, sich zufrieden zu geben mit dem 'Spatz in der Hand' und dem, was sich ihnen gerade bietet. Zwölf Porträts über Lebensentwürfe einer modernen Generation, über mangelnde Nähe, Sehnsucht und den Sinn des Lebens - angesichts der scheinbaren Sinnlosigkeit kommt diese Frage unweigerlich mit ins Spiel. Empfehlenswert. (Übers.: Alissa Walser)

Christiane Raeder

Christiane Raeder

rezensiert für den Borromäusverein.

Big World

Big World

Mary Miller
Dt. Taschenbuch-Verl. (2017)

189 S.
fest geb.

MedienNr.: 586681
ISBN 978-3-423-28093-8
9783423280938
ca. 20,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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