Zwischen Ende und Anfang
Fundiert und detailliert beschreibt der Autor die Zeit direkt nach dem Zweiten Weltkrieg bis zur Gründung der beiden deutschen Staaten. Er geht dabei auf die Verhandlungen der Alliierten ein, den Aufbau der neuen Verwaltung in den Besatzungszonen, das Alltagsleben in Mangel und Hunger wie auch die Flüchtlingskrise und das allgemeine Chaos im Lande. Die Nazis, die wieder in der Verwaltung sitzen, sind ebenso Thema wie die Entnazifizierung, der Marshallplan und die Bildung eines neuen Parteiensystems und das Auseinanderdriften der beiden deutschen Staaten. Vorweg sind den Kapiteln jeweils zeitgenössische Zitate aus Zeitschriften, Zeitungen oder Büchern gestellt. Ebenso werden die Ausführungen durchgehend durch Augenzeugenberichte belegt. Außerdem finden sich einige Porträts markanter, aber nicht unbedingt bekannter Zeitgenossen wie des Jesuitenpredigers Johannes Leppich oder der ehemaligen Berliner Oberbürgermeisterin Louise Schroeder. Ausgewählte Literaturempfehlungen bieten schließlich eine gute Basis für alle, die sich weiter mit dem Thema beschäftigen wollen. - Brenner hat hier ausführlich, sehr fundiert und gut lesbar eine Zeit beschrieben, die Deutschland zwar sehr geprägt hat, aber in der Geschichtsschreibung wenig berücksichtigt wird. - Deshalb wird dieses Sachbuch allen Büchereien mit historischem Bestand sehr ans Herz gelegt.
Dorothee Rensen
rezensiert für den Borromäusverein.
Zwischen Ende und Anfang
Wolfgang Brenner
Dt. Taschenbuch-Verl. (2016)
388 S. : Ill.
fest geb.