Rabenvater Staat
In kritischer Auseinandersetzung mit der Familienpolitik plädiert die getrennt erziehende Autorin für eine Neugestaltung des familienpolitischen Leistungsdschungels. Es geht ihr dabei nicht um mehr Geld, sondern darum, die etwa 150 familienpolitischen Leistungen, verteilt auf die verschiedenen Ministerien, überschaubar zu machen, und um ein neues Familienbild, das auch die unterschiedlichen Formen des Zusammenlebens berücksichtigt. Sie beklagt, dass gegenwärtig kinderlose Ehepaare bessergestellt werden als Eltern mit Kindern, und reibt sich deswegen am Renten- und Steuersystem und an den fehlenden Betreuungsplätzen. Trotz mancher überzogener Anmerkungen bietet das Buch mit dem Aufruf, eine schwierige Materie für den Normalbürger einfacher zu gestalten und die Kinder als Zukunftsressource besser wertzuschätzen, einen konstruktiven Beitrag für mehr Klarheit in der Gestaltung von familienpolitischen Entscheidungen.
Helmut Eggl
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Rabenvater Staat
Jenna Behrends
Dt. Taschenbuch-Verl. (2019)
207 S. : graph. Darst.
fest geb.