Da sind wir
Ronnie wächst bis zu seinem achten Lebensjahr in ärmlichen Verhältnissen bei seiner Mutter im Londoner Eastend auf. Als der Zweite Weltkrieg ausbricht, wird er aufs Land evakuiert. Bei seinen Pflegeeltern in Oxfordshire erfährt er zum ersten Mal im Leben Sicherheit, Geborgenheit und Wohlstand. Durch sie kommt er mit der Zauberei in Kontakt, die sein Lebensinhalt werden soll. Während der Militärzeit lernt er Jack kennen, der, ebenfalls im Showgeschäft tätig, ihn und seine Assistentin und Verlobte Evie in den fünfziger Jahren ans Varieté in Brighton holt. Ihr Auftritt wird zur Glanznummer des Abends. Doch dann verliebt sich Jack in Evie. Während Ronnie zu seiner im Sterben liegenden Mutter reist, gesteht Jack ihr seine Liebe. Als Ronnie zurückkehrt, weiß er, was geschehen ist. Die letzte magische Vorstellung lässt er mit einer großen Überraschung enden. - Der Roman wird aus der Sicht der drei Protagonisten erzählt. Dabei beginnt Ronnies Geschichte bereits in der Kindheit. Evie erzählt als Witwe im Rückblick auf fünfzig Jahre glücklicher Ehe mit Jack. Auch wenn die Geschichte im Glanz des Showgeschäfts spielt, liegt ihr Zauber in den bewegenden Gefühlen und ergreifenden Momenten "hinter der Bühne" und dem wunderbaren Erzählstil des mehrfach preisgekrönten Autors. - Sehr gerne empfohlen.
Nicole Lorrig
rezensiert für den Borromäusverein.
Da sind wir
Graham Swift ; aus dem Englischen von Susanne Höbel
dtv (2020)
158 Seiten
fest geb.