Eine Insel für uns allein

Holly Theresa Kennet: den Vater verloren mit 6, die Mutter mit 11. "Ich bin also eine richtige vollwertige Waise", klärt die mittlerweile 13-Jährige den Leser auf. Ihr älterer Bruder Jonathan hat das Sorgerecht für sie und ihren kleinen Bruder Eine Insel für uns allein Davy übernommen. Dabei war Jonathan beim Tod der Mutter selbst erst 18. Was sich als tragisch-traurige Verlustgeschichte entfalten könnte, entpuppt sich als unterhaltsame, aber tief gehende Abenteuer-, Detektiv- und Familiengeschichte. Hollys optimistischer Blick beeindruckt. Die Geschwister wurschteln sich so durch. Man sorgt füreinander, stützt sich gegenseitig, zelebriert Filmabende und ominöses Essen. Peinliche Begebenheiten wie ein erster BH-Kauf mit zwei Brüdern im Schlepptau trägt Holly mit Fassung. Was bei allem aber immer mitschwingt, sind die permanenten Geldsorgen. Dann kommt es zu einem riesigen Wasserschaden in ihrer Wohnung und das Meerschweinchen von Davy erkrankt lebensbedrohlich. Die Erbschaft ihrer verschrobenen Tante Irene könnte zwar Hilfe bringen, aber das Vermögen ist gut versteckt. Eine spannende Schatzsuche beginnt. - Sally Nicholls vermag es sehr unterhaltsam und gekonnt vom Leben mit all seinen Höhen und Tiefen zu schreiben. Nicht alles ist am Ende gut. Aber es gibt Menschen, die einander helfen. Sehr zu empfehlen.

Anna Winkler-Benders

Anna Winkler-Benders

rezensiert für den Borromäusverein.

Eine Insel für uns allein

Eine Insel für uns allein

Sally Nicholls
Dt. Taschenbuch-Verl. (2017)

Reihe Hanser
214 S.
fest geb.

MedienNr.: 588508
ISBN 978-3-423-64028-2
9783423640282
ca. 12,95 € Preis ohne Gewähr

Borromäus-Altersempfehlung: ab 11
Systematik: K
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