Love you, hate you, miss you
Schon früh lernt Amy, ihre Unsicherheit im Umgang mit anderen Menschen durch Alkohol zu betäuben. Julia, umschwärmter Star der Schule, führt sie dabei in die Welt der Coolen ein, die nur nach eigenen Regeln leben. All das tolle Leben findet ein jähes Ende, als Julia bei einem Autounfall stirbt und Amy überlebt. Amy muss sich einer Therapie unterziehen und wehrt sich vehement gegen das Aufarbeiten der tatsächlichen Geschehnisse. Die psychologische Spannung bekommt das Buch dadurch, dass Amy in einem Tagebuch immer neue Schritte ihres Weges in den Alkoholmissbrauch und andere gesellschaftlich geächtete Aktionen schildert. Zunächst erkennt nur der Leser, später auch Amy, dass Julia ihren coolen Lebensstil nicht aus Lebensfreude, sondern aus Verzweiflung wegen ihrer lieblosen Mutter praktiziert. Und langsam kann Amy das Denkmal Julia auf Normalgröße reduzieren und damit auch ihren Anteil an dem Unfall neutral betrachten. - Für psychologisch Interessierte ein nicht allzu komplexes und sprachlich einfaches Buch um Verantwortung und Freundschaft, schon für jüngere Leser ab 14 geeignet. (Übers.: Ilse Rothfuß)
Lotte Schüler
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Love you, hate you, miss you
Elizabeth Scott
Dt. Taschenbuch-Verl. (2011)
dtv ; 71452 : dtv-extra
282 S.
kt.