Unsere kleine Insel
Eine Hallig ist keine Insel! Das lernt die Ich-Erzählerin Nele sehr schnell und die Hallig, auf der knapp 50 Menschen und davon nur neun Kinder leben, wird für sie schnell zum Zuhause. Wenn sich dann zwei Freundinnen streiten und nicht mehr miteinander reden wollen, kann das schnell sehr langweilig und sinnlos sein. Also vertragen sich Lisa und Nele wieder und machen sich mit Sven und Samir auf zum Anleger, der neue Touristen bringt. Die Frühlingstage sind ausgefüllt mit Hund Lütte, mit Anschwimmen in der kalten Nordsee, Reiten auf den Kutschpferden und vor allem mit den Vorbereitungen für das Frühlingsfest. Nele und Lisa finden bei einem Sturm eine verletzte Brandseeschwalbe. Sie bringen sie zur Vogelstation, denn der gebrochene Flügel muss professionell versorgt werden. Nach der Behandlung schauen sich die Kinder die Ausstellung in der Station an und bekommen einen super Einblick in die Naturabläufe. Die Illustrationen greifen die Handlung in farbigen Bildern mit liebevollen Details auf. Bereits die beiden Vorsätze geben einen erstklassigen Eindruck sowohl von den Personen als auch von der Hallig, die zwar wie eine Insel im Meer liegt, aber eben doch keine Insel ist. Rüdiger Bertram hat ein Kleinod erschaffen, das besonders jetzt zum Sommer fasziniert. Für Selbstleser ab 8 Jahren und zum Vorlesen ab 5 Jahren ein sehr zu empfehlendes Kinderbuch.
Manuela Hantschel
rezensiert für den Borromäusverein.
Unsere kleine Insel
Rüdiger Bertram ; illustriert von Karin Lindermann
dtv (2020)
110 Seiten : Illustrationen (farbig)
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 5