Grüne Philosophie

Der Autor, Publizist und Philosophieprofessor in Oxford, hat vor ca. zwei Jahren in England ein nicht alltägliches Buch zur Bewältigung des Umweltschutzes vorgelegt, das nun auch in Deutschland erschienen ist. Er geht davon aus, dass die lauten internationalen Klagen über die große Gefährdung unserer Umwelt ähnlich wenig bringen wie die gelegentlichen Beruhigungsversuche. Weder die Parteien - auch die Grünen nicht - noch die Umweltschutzorganisationen, so wichtig sie sein können, werden nach seiner Meinung dem Problem gerecht. Mit großem Nachdruck betont er, dass der Umweltschutz nicht gelingt, wenn wir nicht verstehen, dass dafür letztlich nicht Staaten und Organisationen verantwortlich sind, sondern wir selbst, jeder einzelne von uns. Wir alle können viel tun, müssen aber noch viel mehr tun. Die Vorschläge, die der Autor macht, nennt er selbst konservativ. Es müsse eine neue Liebe zur Heimat wachsen. Das tägliche Leben müsse sich in der Heimat entfalten. Beispiele, die zeigen, was er meint: nicht in Supermärkten einkaufen, die Lebensmittel aus aller Welt per Flugzeug uns Schiff herantransportieren, nicht Fleisch aus Massentierhaltung essen, die Ferien in der Heimat verbringen und nicht mehr so viele die Umwelt gefährdenden Transportmittel gebrauchen. Solche Vorschläge mögen sich plausibel anhören, ob sie Chancen auf Verwirklichung haben, dürfte zweifelhaft sein, da die Menschheit eigentlich noch nie in Krisen Wege der Vernunft gegangen ist. Immerhin kann es nützlich sein, auf diese Stimme eines einsamen Rufers in einer technisierten und globalisierten Welt zu hören. - Für anspruchsvolle Leser, die an der Umwelt interessiert sind, hält das Buch interessante und nicht alltägliche Aspekte bereit.