Essen ist nicht das Problem

"Zwanghafte Esser leiden an seelischer Magersucht." Das ist die These von Geneen Roth, einer bekannten Ernährungsberaterin aus den USA. Sie sieht in zwanghaftem Essen eine Flucht vor unangenehmen Gefühlen, inneren Schmerzen, Erinnerungen oder was Essen ist nicht das Problem auch immer einen Menschen bedrängen und ihn im Innersten ängstigen mag. Erst wenn diejenige ihren Krieg gegen sich selbst aufgibt, den Kontakt zu seinem Schmerz oder seinen Ängsten sucht, erst dann wird sie aus dem Teufelskreis aus Gewichtszunahme, Selbsthass und Diätzwang ausbrechen können. Für Roth ganz wichtig: Der Hunger, den Frauen verspüren und der sich auch durch Fressorgien nicht stillen lässt, ist ein spiritueller Hunger, ein Hunger nach Gott. Der Gott, von dem sie in ihrem Buch spricht, hat wenig mit dem christlichen Gott zu tun, das ändert allerdings nichts an der Tatsache, dass sie damit eine Grundeinsicht auch der christlichen Theologie anspricht. In ihrem Buch beschreibt sie einen im Wesentlichen spirituellen Weg zu Selbstakzeptanz, den sie in zahlreichen "Retreats" - eine Art säkularer Exerzitien - erprobt hat. Für Frauen, die mit ihrem Gewicht kämpfen und Zugang zu (seichten) östlichen Weisheiten und Mediation haben, eine bereichernde Lektüre.

Karola Bartel

Karola Bartel

rezensiert für den Borromäusverein.

Essen ist nicht das Problem

Essen ist nicht das Problem

Geneen Roth
Kailash (2011)

222 S.
fest geb.

MedienNr.: 568807
ISBN 978-3-424-63031-2
9783424630312
ca. 17,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Na, Ps
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