Jakobs Mantel

Mika ist Puppenspieler im Warschauer Ghetto. Die selbstgemachten Handpuppen aus Papiermaché gehörten seinem Großvater Jakob, der von deutschen Soldaten erschossen wurde. In seinem Mantel, den Mika retten konnte, befand sich Jacobs ganzes Leben: Jakobs Mantel Familienfotos, Lebensmittel, Gedichtbände und eben auch diese Puppen. Mit seinem Spiel versucht Mika, die Menschen im Ghetto von ihrem Elend abzulenken, aber die Nazis lassen ihn nur zu einem hohen Preis gewähren: Er darf nur dann in den Kranken- und Waisenhäusern Theater spielen, wenn er auch in der Truppenunterkunft auftritt und die Mörder seines Großvaters mit dessen Puppen zum Lachen bringt. Wie er es schon für Jakob war, wird der Mantel auch für Mika Rüstung und Zuhause, die Puppen entwickeln ihr Eigenleben und helfen ihm in ausweglos scheinenden Situationen. Nach dem Ende des Krieges werden aus Tätern Opfer. So in dem Fall des Soldaten Max aus Nürnberg, dessen Weg sich mit dem Mikas im Ghetto gekreuzt hat. Max' Jahre in russischer Kriegsgefangenschaft werden im zweiten Teil des Buches beschrieben. - "Jakobs Mantel" ist eines dieser Bücher, das auch schon jungen Lesern den Einstieg in das schwierige Thema Shoah erleichtert. In einfacher, anrührender Sprache und mit klaren, detailreichen Bildern, verfolgt die Autorin ihre Theorie, dass Kunst Barbarei letztlich überwinden kann. Hier kommt ihr ihre Arbeit und Erfahrung als Kunsttherapeutin sehr zugute. Für alle Leser, die "Der Junge im gestreiften Pyjama" und "Die Bücherdiebin" mögen. (Übers.: Werner Löcher-Lawrence)

Susanne Steufmehl

Susanne Steufmehl

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Jakobs Mantel

Jakobs Mantel

Eva Weaver
Droemer (2013)

383 S.
fest geb.

MedienNr.: 376964
ISBN 978-3-426-19963-3
9783426199633
ca. 19,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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