Wo drei Flüsse sich kreuzen
Irland, im 19. Jh. Nóra lebt nach dem plötzlichen Tod ihres geliebten Ehemannes alleine mit dem kleinen Micheál, dem Sohn ihrer verstorbenen Tochter, in einer schlichten Kate. Micheál hat sich zunächst normal entwickelt, kann dann jedoch als Vierjähriger weder sprechen noch laufen. Das Leben mit ihm ist äußerst anstrengend, weshalb Nóra die junge Mary als Magd einstellt, die sich rührend um den Kleinen kümmert. Als sich im Dorf unerklärliche Vorfälle häufen, kommt der Verdacht auf, dass Micheál ein Wechselbalg ist, also ein Feenkind, das im Austausch gegen den wahren Micheál von den Feen zurückgelassen wurde. Nóra ist verzweifelt und nimmt Kontakt mit Nance, der geheimnisvollen Heilerin, auf, die in einer einsamen Waldhütte nahe des Dorfes lebt. Nance soll helfen, den Wechselbalg wieder zurückzutauschen. - Aberglaube und Gottesglaube liegen in den ländlichen Gegenden von Irland Anfang des 19. Jh. eng beieinander. Hannah Kent fesselt den Leser/die Leserin wie schon in ihrem vorherigen Roman "Das Seelenhaus" (BP/mp 15/109) mit ihrer bildhaften Sprache. Die Geschichte beruht auf tatsächlichen Begebenheiten und wurde von der Autorin gründlich und umfassend recherchiert. Sehr empfohlen für alle Büchereien. (Übers.: Leonie von Reppert-Bismarck u. Anja Kirchdörfer Lee)
Gabriele Berberich
rezensiert für den Borromäusverein.
Wo drei Flüsse sich kreuzen
Hannah Kent
Droemer (2017)
429 S. : Kt.
fest geb.