Die kleinen Wunder von Mayfair
London 1906: Auf der Suche nach einer Zuflucht gelangt die 15-jährige schwangere Cathy nach Mayfair, in den Spielzeugladen "Papa Jacks Emporium", wo Hilfesuchende willkommen sind. Die Spielzeuge sind magisch, geradezu lebendig, geschaffen von Papa Jacks Söhnen Emil und Kaspar. Die beiden talentierten Brüder sind Rivalen, auch um Cathy, die sich zu beiden hingezogen fühlt, sich aber Kaspar zuwendet. Der Erste Weltkrieg bricht in die Zauberwelt ein und Cathy und ihre Tochter Martha müssen Kaspar verabschieden. Emil will sich freiwillig melden, wird aber wegen seiner Gesundheit abgelehnt, was ihn schwer mitnimmt. Die furchtbaren Kriegserlebnisse verfolgen Kaspar nach seiner Heimkehr und er beschließt, dass das Emporium keine Spielzeugsoldaten mehr verkaufen wird. Er bringt sie dazu, Waffenstillstand zu schließen und sich gegenseitig zu unterstützen. Der aufgebrachte und eifersüchtige Emil schafft es, Kaspar in eine magische Welt zu verbannen, von wo aus er keine Verbindung zu seinen Lieben hat. Nur Cathy und Martha gelingt es nach langer Zeit, ihn aufzuspüren und zurückzuholen. - Der vielschichtige Roman ist eine Liebes- und Familiengeschichte mit magischen Elementen. Er spart jedoch die Kriegstraumata der Soldaten im Ersten Weltkrieg und auch die Flüchtlingsproblematik nicht aus und ist somit gleichzeitig aktuell wie zeitlos. Überall gut einsetzbar. (Übers.: Simone Jakob)
Evelin Schmidt
rezensiert für den Borromäusverein.
Die kleinen Wunder von Mayfair
Robert Dinsdale
Knaur (2018)
460 S.
fest geb.