Die Rosen von Sarajevo
Die mit einer roten Kunststoffmasse ausgegossenen Straßenkrater, Rosen von Sarajevo genannt, erinnern an den Bosnienkrieg, der nicht nur das Land ruinierte, sondern auch das Leben vieler Menschen zerstörte. In dem erschütternden, sehr persönlichen Bericht dokumentiert die amerikanische Journalistin das Schicksal der Bewohner einer einzigen, vorwiegend von Muslimen bewohnten Straße in Sarajevo, der Logavina. Über die Kriegszeit hinweg dem ständigen Beschuss der serbischen Artillerie ausgesetzt, im Keller wohnend, an Strom-, Wasser- und Lebensmittelmangel leidend und Verletzungen und Tod miterlebend versuchen die Bosnier, Serben und Kroaten dieser Straße, mit Improvisationstalent ihr Dasein zu meistern. - Ein zusätzliches Kapitel der 2011 in die Logavina zurückgekehrten Autorin über die heutige Situation der Stadt und der Überlebenden ergänzt dieses schmerzhaft zu lesende und trotzdem sehr empfehlenswerte Antikriegsbuch.
Helmut Eggl
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Die Rosen von Sarajevo
Barbara Demick
Droemer (2012)
303 S. : Ill.
fest geb.