Das Erbe

Die Urgroßmutter Rosa Tiefenthaler setzt gegen den Willen ihres Vaters die Heirat mit ihrem geliebten Jakob Rizzoli durch. Und sie beginnt, Tagebuch zu schreiben. Auf eben dieses Tagebuch stieß die Urenkelin Lilli vor einigen Jahren. Das gab den Das Erbe Anstoß, sich mit der Geschichte der großen Familie zu befassen. Bis zum Ersten Weltkrieg - Tirol gehört noch zur Gänze zu Österreich - ist das Leben in Südtirol noch eher beschaulich. Doch als nach dem verlorenen Krieg das Land geteilt und Südtirol Italien zugeschlagen wird, brechen unruhige Zeiten an. Dies umso mehr, als zu Beginn der 1920er Jahre Mussolinis Faschismus zusätzliche Repressalien für Südtirol mit sich bringt. Als in Deutschland die Nationalsozialisten die Macht übernehmen und Hitler mit Mussolini ein Abkommen trifft, hoffen die Südtiroler auf die Wiedereingliederung. Doch Ende der 30er Jahre kommt es zur Option, alle Südtiroler müssen sich entscheiden: entweder ins Großdeutsche Reich auswandern oder am Ort bleiben und den Faschismus weiter ertragen. Das Für und Wider führt zu erbitterten Auseinandersetzungen auch und gerade innerhalb der Familien. - Die Autorin erzählt in ihrem Buch detail- und kenntnisreich, zahlreiche aus dem Tagebuch der Urgroßmutter übernommene Texte spiegeln die Gemütslage und Situation der damaligen Zeit sehr gut wieder. Es ist eine romanhafte Familienchronik; die Autorin verweist darauf, dass manche Dialoge und Situationen eher nachempfunden als belegt sind. Sehr lesenswert, das nicht nur für Leser mit Interesse für die Geschichte Südtirols.

Erwin Wieser

Erwin Wieser

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Das Erbe

Das Erbe

Lilli Gruber
Droemer (2013)

332, [8] S. : Ill. (z.T. farb.), Kt.
fest geb.

MedienNr.: 389007
ISBN 978-3-426-27621-1
9783426276211
ca. 19,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Bi
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