Die Geschichte meines Selbstmords und wie ich das Leben wiederfand

Der Moment des Aufwachens im Krankenhaus nach dem Suizidversuch steht am Anfang der Autobiographie des Mannes, der mit diesem Buch das Thema Depression aus der Tabuzone holen möchte. Dies gelingt zum einen durch die packende Erzählweise, zum anderen Die Geschichte meines Selbstmords und wie ich das Leben wiederfand aber auch besonders durch die schnörkellos erzählte Lebensgeschichte des Autors. Von Kindheit an fühlt er sich in einer schwarz-weißen Welt, wie er es umschreibt. Ein erfolgreiches Berufsleben, Sport, Vergnügungen bilden die Fassade einer scheinbaren Normalität, doch Angstattacken und Verzweiflung treiben ihn zum Sprung vor den Intercity. Dass er überlebt, dass er auch trotz anhaltender Selbsttötungsgedanken weiterlebt, dass ihm dann endlich die zutreffende Diagnose gestellt und er medikamentös eingestellt wird, das sind die Themen, die die Geschichte nach dem Sprung prägen, als er ohne Beine zu sich kommt. Ein ehrliches Buch, das Betroffenheit weckt und den Leser sensibilisiert, psychische Leiden ernst(er) zu nehmen, und das dazu taugt, diese aus der gesellschaftlichen Schmuddelecke zu holen. Sehr zu empfehlen!

Susanne Elsner

Susanne Elsner

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Die Geschichte meines Selbstmords und wie ich das Leben wiederfand

Die Geschichte meines Selbstmords und wie ich das Leben wiederfand

Viktor Staudt
Droemer (2014)

253 S.
kt.

MedienNr.: 747873
ISBN 978-3-426-27645-7
9783426276457
ca. 14,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Bi
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