Der Koran
Islamische Fundamentalisten berufen sich auf den Koran, um ihr grausames Handeln zu rechtfertigen. Dabei verzichten sie meist auf eine Interpretation der entscheidenden Passagen, sondern nehmen sie wortwörtlich. Auch der Autor verzichtet auf eine Interpretation, jedoch stellt er entscheidende Passagen in ihren historischen Zusammenhang. Er befasst sich mit Aussagen zum Verhältnis Gott-Mensch, mit Drohungen Gottes an die Menschen, Krieg und Frieden, Juden, Christen, Frauen etc. Eine Besonderheit des Koran ist, dass es zu einem Thema oft widersprüchliche Suren gibt. Doch da die Offenbarung über einen Zeitraum von 23 Jahren erfolgte, ersetzen üblicherweise die späteren Suren frühere Offenbarungen und dies häufig zum Nachteil. Wer die vom Autor ausgewählten Koranpassagen liest und wörtlich versteht, wird erschrecken ob der anzutreffenden Grausamkeit. Hamed Abdel-Samad ist daher der Auffassung, der Koran müsse als Menschenwort, und nicht als "Gotteswort" verstanden werden. Nur wenn der Koran seine Unantastbarkeit verliere, könne seine Botschaft der Liebe und Achtung Gehör finden, ist er überzeugt. - Kontrovers und daher zur Information und Diskussion zu empfehlen.
Der Koran
Hamed Abdel-Samad
Droemer (2016)
236 S.
fest geb.