Die zufällige Biographie einer Liebe
Der Ich-Erzähler, dessen Name nicht genannt wird, ist unzufrieden mit seinem Leben. Er ist ein Universitätsdozent für englische Sprache und Literatur in Santiago di Compostela, geschieden und hat eine pubertierende Tochter. Aus seinem täglichen Trott reißt ihn seine wöchentliche Radiosendung "Glückliche Tage", die mitten in der Nacht ausgestrahlt wird. Als er den melancholischen Dichter Miguel kennenlernt, bekommt sein Leben eine entscheidende Wendung. Miguel erzählt, dass ihn seine Frau Teresa vor einigen Jahren plötzlich verlassen hat. Nun hat er erfahren, dass sie an Krebs gestorben ist, und ein Manuskript erhalten, das sie ihm vermacht hat. Weil er Angst hat, das Manuskript zu lesen, bittet er den Ich-Erzähler, es für ihn zu lesen. Der Text berichtet von Teresas Kindheit und Jugend, wirft aber mehr Fragen auf, als er beantwortet. Miguel versucht, sich umzubringen und fällt danach ins Koma. Daraufhin beschließt der Ich-Erzähler, mehr über Teresa zu erfahren. Die Suche nach Teresas Geschichte wird zu einer Suche nach sich selbst. - Ein wunderbar melancholischer Roman, brillant erzählt. Tordo hat den bedeutenden portugiesischen Literaturpreis "Prémio José Samarago" erhalten. Ab mittleren Beständen sehr empfohlen. (Übers.: Barbara Mesquita)
Susanne Emschermann
rezensiert für den Borromäusverein.
Die zufällige Biographie einer Liebe
Joao Tordo
Droemer (2017)
391 S.
fest geb.