Das Licht zwischen den Zeiten
Gut Frommberg in den 1920er Jahren des 20. Jahrhunderts: Hier leben Donata und Heinrich von Dahlwitz mit ihrer Familie. Die dominante und stolze Donata wird mehr gefürchtet als geliebt. Während ihre Tochter Helen mit ihrem Adoptivbruder Georg ein Verhältnis hat, scheitern Donatas Versuche, Helen mit einem anderen adligen Heiratskandidaten zu verheiraten. Spätestens, als Helen und Georg zusammen in die USA auswandern, muss Donata erkennen, dass die Familie auseinanderbricht. Erfreut darüber, dass ihr Wunschkandidat für Helen, Justus, schließlich ihre Tochter Rudela heiratet, erfährt sie erst viel später, dass Justus ein überzeugter Nazi ist. - In diesem autobiografisch gefärbten Roman bricht die unter Pseudonym schreibende Autorin offen mit Tabus: Anhand von Briefen ihres Großvaters Justus berichtet sie von dessen nationalsozialistischer Gesinnung. Zudem erzählt sie unter Sichtung weiterer Familiendokumente von der skandalösen Beziehung ihrer Großtante mit ihrem Großonkel. Die ihrer Zeit und Herkunft gemäß agierenden und sprechenden Charaktere bewegen sich in einem spannenden Plot, der bei der Vielzahl der Figuren und persönlichen Einschübe der Autorin aufmerksam gelesen werden muss.
Adelgundis Hovestadt
rezensiert für den Borromäusverein.
Das Licht zwischen den Zeiten
Sophia ¬von¬ Dahlwitz
Droemer (2018)
446 S.
fest geb.