Die Einrichtung
Alles beginnt mit einem grausamen Verhör. Der Zahnarzt Arthur Priestley wird fälschlicherweise der Homosexualität beschuldigt und in eine geheime Anstalt gebracht. Seine Frau Julia sucht ihn, trifft den Journalisten Tom und bittet ihn um Hilfe. Leiter der Einrichtung ist der frühere Gefängnisdirektor Henry. Diese drei Erzählstränge beschreiben in einer düsteren Vision die Entwicklung eines zukünftigen Großbritanniens zum Polizeistaat. Unter dem Vorwand einer infektiösen Erkrankung (vergleichbar mit Aids) wird durch die neuen Sicherheitsgesetze die Freiheit bedroht, Menschen Willkür und Folter ausgesetzt. Nicht von ungefähr erinnert die Geschichte an Guantanamo und die noch schlimmeren Folgen einer scheinbar der Sicherheit aller Menschen verpflichtenden Politik. Der gut lesbare Roman des britischen Autors (s.a. "Das Kind, das tötet", MedienNr. 388993) ist ab mittleren Büchereien empfohlen.
Michael Müller
rezensiert für den Borromäusverein.
Die Einrichtung
Simon Lelic
Droemer (2015)
409 S.
kt.