Die Frauen vom Meer
Die große Liebe der Tatarin Seza ist ein Kapitän, der regelmäßig zur See fährt und die junge Familie über Monate alleine lässt. Doch irgendwann kommt er nicht wieder, und so macht sich Seza mit ihrer Tochter Ferah auf den Weg in die Türkei, um dort ihr Glück zu finden. Was sie nicht weiß, ihr Mann hat im türkischen Trabzon eine weitere Familie, für die er Seza im Stich lässt. Ferahs Sohn Haldun heiratet die Deutsche Elisabeth, die ihre Heimat an der Ostsee für eine ungewisse Zukunft in der Türkei aufgibt. Und Ilayda, ihre Tochter, ist hin- und hergerissen zwischen den beiden Meeren, die ihre Kindheit prägen. - Die Deutsch-Türkin Deniz Selek schöpft aus ihrer eigenen Lebensgeschichte, um auf berührende Weise das Schicksal dieser drei Frauen lebendig werden zu lassen. Sie zeigt die großen Herausforderungen interkultureller Beziehungen, aber auch den besonderen Reiz und den Gewinn, der darin liegt. Schön wie ein orientalisches Märchen und daher überall einsetzbar.
Martina Häusler
rezensiert für den Borromäusverein.
Die Frauen vom Meer
Deniz Selek
Droemer (2016)
397 S. : Kt.
kt.