Glück
Der 50-jährige Robert Kisch wird gekündigt. Nach dem ersten Schrecken beschließt der Icherzähler, sich von den Sorgen um eine ungewisse Zukunft nicht bestimmen zu lassen und unternimmt eine Pilgerreise besonderer Art. Auf der Suche nach Glück pilgert er durch seine Stadt (Köln) und besucht Menschen in anderen Städten Deutschlands, unter anderem einen Physiker, eine Zen-Meisterin, eine Hospiz-Mitarbeiterin. Er beobachtet, hört zu - anderen, vor allem aber sich selbst. Er erzählt von Menschen, die sich mit unsinnigen Vorschriften nicht abfinden wollen. Sie haben den Mut, ungewöhnliche Wege zu gehen und auf ihre Art und Weise etwas zu bewegen. Der Protagonist übt sich im Loslassen und Nichtbewerten - in Alltagssituationen, kleinen Momenten des Verstehens oder Nichtverstehens. - Robert Kisch ist das Pseudonym des mit mehreren Preisen ausgezeichneten Journalisten Guido Eckert, der seinen Job verlor und seinen Lebensunterhalt in einem Möbelhaus verdiente. Darüber berichtete er in seinem ersten Roman "Möbelhaus" (Besprechung nur online). Wenn der Leser sich auf die kleinen Dinge des Lebens und einen ruhigeren Gedankenfluss einlassen mag, kann das Buch schon beim Lesen ein bisschen glücklich machen. Sehr empfehlenswert.
Christiane Raeder
rezensiert für den Borromäusverein.
Glück
Robert Kisch
Droemer (2016)
Droemer Taschenbuch ; 30538
315 S.
kt.