Die Tage, die ich dir verspreche
Gwen, 19 Jahre, hat ein neues Herz bekommen. Alle erwarten dass sie dankbar, zufrieden und glücklich ist. In Wirklichkeit ist sie stark depressiv. Gwen fühlt nur Schuld dem Menschen gegenüber, der für sie gestorben ist. Schuldig, weil jemand gestorben
ist und sie deswegen leben kann. Dieser Gedanke geht ihr nicht mehr aus dem Kopf und sie möchte dieses Herz einfach nur loswerden. In ihrer Verzweiflung bietet sie in einem Internetforum ihr neues Herz an. Dies liest der junge Student Noah und hält dies zunächst für einen üblen Scherz. Schon bald muss er erkennen, wie ernst es Gwen ist. Durch eine nicht ernst gemeinte Antwort von ihm, in der er behauptet herzkrank zu sein, beschließt Gwen ihm ihr Herz zu schenken. Sie steht plötzlich vor Noahs Tür und möchte ihren Plan in die Tat umsetzen. Noah muss nun versuchen, Gwen zu überzeugen, dass das Leben lebenswert ist. Erzählt wird abwechselnd aus der Sicht von Gwen und Noah. Wodurch man diese Geschichte aus beiden Perspektiven erlebt. Gelungen finde ich die Idee, die jeweiligen Kapitel mit alten Forenposts der beiden einzuleiten, wodurch man einen kleinen Einblick in ihr früheres Leben bekommt. Ein berührendes Buch, das unterhält, aber auch nachdenklich macht.
Sylvia Seidler
rezensiert für den Borromäusverein.

Die Tage, die ich dir verspreche
Lily Oliver
Knaur (2016)
367 S.
kt.