Man muss auch mal loslassen können

Im Wartezimmer einer Selbsthilfe-Einrichtung treffen sich zufällig drei lebensmüde Frauen und kommen über die lange Wartezeit ins Gespräch: die 43-jährige Charlotte, die sich nach dem frühen Unfalltod ihrer Eltern um ihre zwei kleineren Geschwister Man muss auch mal loslassen können gekümmert hat und als Autorin anerkannt werden möchte. Doch leider möchte niemand ihr Buch lesen. Die 21-jährige Verkäuferin Jessy, die viel intelligenter ist, als sie scheint, und einen Englisch-Tick hat. Sie hat die Liebe ihres Lebens in flagranti mit einer anderen Frau erwischt. Die Dritte: Wilma, 59, Wirtin, die nach dem frühen Tod ihres Ehemanns ihre Kinder alleine großziehen musste und die einzige Wirtschaft im Dorf allein betrieben hat. Da Wilma sich nicht an das neue Nichtraucherschutzgesetz gehalten hat, wurde ihr die Konzession und damit auch ihr Leben entzogen. Die drei kommen ins Gespräch und beschließen, sich gegenseitig zu unterstützen und gemeinsam in den Freitod zu gehen. Doch sterben ist gar nicht so einfach, wie sie sich das gedacht haben. Nach ein paar erfolglosen Versuchen möchten die drei sich an einer Tankstelle Alkohol besorgen, um sich Mut anzutrinken. Dabei geraten sie in einen Überfall und entschließen sich kurzerhand, sich von den beiden Ganoven erschießen zu lassen und drängen sich ihnen als Geiseln auf. Die beiden Ganoven wissen gar nicht, wie ihnen geschieht, nehmen die Frauen aber schließlich mit in eine einsame Waldhütte. - Eine lustige Geschichte mit verschiedenen, überzeugend gezeichneten Charakteren, die zwischendurch auch mal romantisch und auch mal traurig ist. Für mich das bisher beste Buch der Autorin, allen Büchereien sehr zu empfehlen.

Melanie Bremer

Melanie Bremer

rezensiert für den Borromäusverein.

Man muss auch mal loslassen können

Man muss auch mal loslassen können

Monika Bittl
Knaur (2018)

271 S.
kt.

MedienNr.: 595527
ISBN 978-3-426-52323-0
9783426523230
ca. 12,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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