Die Zeit der Wildblumen
Das Bosky. Sommerhaus der Schauspielerfamilie Wilde, in den Siebziger- und Achtzigerjahren bekannt für seine Partys. 2014 muss Althea Wilde, inzwischen Witwe, das Haus verkaufen. Bei der Besichtigung findet einer der Makler eine alte Dose mit einem Tagebuch. Geschrieben hat es Madeleine, eine Halbwaise, die im gleichen Alter war wie die Kinder der Familie Wilde, Ben und Cordelia. Sie hatte Anschluss an die Familie Wilde gefunden und in diesem Buch alle Erlebnisse mit ihnen aufgeschrieben. Die "Wildflowers", wie die Wildes genannt wurden, liebte sie als sei es ihre eigene Familie. Die Idylle trog jedoch. Unaussprechliches führt letztendlich dazu, dass sich Cordelia vollkommen von der Familie zurückzieht. - Verschiedene Zeitebenen und unterschiedliche Perspektiven fügen sich zu einem Ganzen und dieser wundervolle, melancholische Roman regt zum Nachdenken über Schuld, liebevolle Nachsicht und mögliche Vergebung an. Absolut lesenswert.
Gabriele Berberich
rezensiert für den Borromäusverein.
Die Zeit der Wildblumen
Harriet Evans ; aus dem Englischen von Doris Styron
Knaur (2020)
544 Seiten
kt.