Louise sucht das Weite
Louise Jacobs - junge Frau aus gutem Hause - hat ihren Platz im Leben noch nicht gefunden. Sie lebt ungern in Berlin, ist mit ihrer Tätigkeit als Schriftstellerin nicht glücklich - und sehnt sich nach einem Cowboyleben in Amerika. Auf vielen Umwegen und einer großen Portion Beharrlichkeit gelingt es ihr schließlich, ihren Traum zu verwirklichen: Sie macht in den USA eine Ausbildung zur Hufschmiedin, lernt ihren Ehemann kennen, lebt und arbeitet gemeinsam mit ihm ihren Traum. - Wie auch ihre anderen Bücher ("Fräulein Jacobs funktioniert nicht", in BP/mp nicht bespr. und "Café Heimat", BP 07/50) hat das Buch starke autobiographische Züge und zeigt die Suche eines armen reichen Mädchens nach einem sinnvollen Leben. "Wir reisten ständig, flogen von hier nach da - und taten eigentlich nichts" (S. 129) charakterisiert ihr Leben, bevor sie ihren Traum verwirklichen konnte. Louise Jacobs idealisiert dabei sehr das Leben in Amerika und es ist nicht zu vergessen, dass ihr diese Art der Sinnsuche nur durch ihr beträchtliches Vermögen möglich ist. Trotzdem zeigt sie, dass die stetige Verfolgung ihres Traumes schließlich zum Erfolg geführt hat. - Insgesamt ein durchaus lesenswertes Buch.
Dorothee Rensen
rezensiert für den Borromäusverein.
Louise sucht das Weite
Louise Jacobs
Droemer Knaur (2016)
263 S. : Ill.
fest geb.