Teresa von Ávila

Teresa von Ávila (1515 - 1582) war als Ordensgründerin und Reformatorin eine der herausragendsten Persönlichkeiten ihrer Zeit. Der Nachlass der Mystikerin umfasste etwa 25.000 Briefe, von denen 468 bis heute erhalten geblieben sind. Passend zum 500. Geburtstag der Heiligen verfasste Elizabeth Münzebrock, emeritierte Studiendirektorin und Philosophie-Dozentin der katholischen Universität Eichstätt, eine Biografie zum Leben und Wirken der Karmelitin. Auf den knapp 160 Seiten werden kurz und prägnant die zentralen Etappen ihres Lebens zusammengefasst, von ihren jüdischen Wurzeln, der schweren Erkrankung, über den Eintritt ins Kloster bis hin zu den Ordensgründungen. Darüber hinaus wird auch die Persönlichkeit Teresas in der Vielzahl ihrer aus den Briefen entnommenen Zitaten sichtbar. So war Teresa neben ihrem organisatorischen und kommunikativen Talent durchaus humorvoll und bodenständig. Diese Realitätsnähe spiegelt sich vor allem in den ironischen Kommentaren der Heiligen wider; so heißt es an mehreren Stellen in ihrem Werk: "Gott bewahre uns vor den sauertöpfischen Heiligen" (S. 130). Dank des ausführlichen Briefwechsels der Ordensgründerin gelingt der Autorin so ein beeindruckend nahes und menschliches Bild der bereits 1622 heiliggesprochenen Nonne. Der schmale Band empfiehlt sich nicht allein für diejenigen, die Interesse an der spanischen Mystik haben, sondern dient auch als Vorbild für ein Leben in enger Beziehung zu Gott, ohne dabei die Bindung zu den Menschen zu verlieren - das ist durchaus aktuell.