Was wir wissen können und was wir glauben müssen
Mit vielen Auszügen aus philosophischen Schriften, aber auch mit Beispielen aus Märchen und aus dem Alltag untersucht der Autor die Pilatusfrage "Was ist Wahrheit?" Seine erkenntnistheoretischen Reflexionen über die Bedingungen der Wahrheit beginnen mit dem angeblichen Handeln nach Fakten und den Voraussetzungen für Wahrheit. Er verweist darauf, dass weder mit der Ideologiekritik noch mit Hermeneutik, Empirie, Pragmatismus und normativen Verfahren die Gewissheit unserer Erkenntnis noch die Richtigkeit unseres Handelns sich begründen lassen. Auch wenn wir nicht wissen, was Wahrheit ist, leben wir schon immer mit ihr, und zwar mit der Sprache, die die Voraussetzung für alle Methoden des Erkennens ist. Selbst wenn wir lügen, unterstellen wir, dass es Wahrheit gibt. Da der Sinnauftrag des Lebens die Erkenntnis ist, die unter Wahrheitsanspruch steht, ohne die Existenz der Wahrheit beweisen zu können, ist die Notwendigkeit gegeben zu glauben. Die nicht immer leicht nachzuvollziehenden Gedankengänge verlangen vom Leser ein gerütteltes Maß an philosophischem Interesse.
Helmut Eggl
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Was wir wissen können und was wir glauben müssen
Volker Ladenthin
Echter (2018)
215 S.
kt.