Im Schatten der Verdammnis
Jón Sveinsson wurde auf einem Hof in Island geboren, wurde protestantisch erzogen und kam nach Frankreich, wo ihm der Zugang zu einer höheren Schule ermöglicht wurde. Nonni, wie Sveinsson liebevoll genannt wurde, konvertierte zum katholischen Glauben und trat dem Jesuitenorden bei. Es heißt, er sei der erste katholische Priester aus Island seit der Reformation gewesen. Bald begann Sveinsson damit, sein Leben schriftstellerisch zu verarbeiten, seine zwölf "Nonni"-Bücher wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. - Ottmar Fuchs hat sich in seinem vorliegenden Buch mit der Gestalt des Nonni Sveinsson auseinandergesetzt. Für Fuchs bietet sein Leben die Grundlage für die Entfaltung eines Gedankens: dass Sveinsson versuchte, aus der Verengung des katholischen Glaubens zu entkommen und einen Glauben zu leben, der von Freiheit und Liebe geprägt ist. Anhand von unterschiedlichen Selbstzeugnissen aus den Werken von Sveinsson macht Ottmar Fuchs dies fest. Sein Buch ist daher mehr als die bloße Nacherzählung einer Biografie; diese ist vielmehr nur der Aufhänger für das, um das es wirklich geht: Um das Verständnis eines Glaubens, der die Menschen nicht einengt, sondern frei macht und der sie in Beziehung setzt zur bedingungslosen Liebe Gottes, die Mensch geworden ist. - Für größere Bestände zu empfehlen.
Fabian Brand
rezensiert für den Borromäusverein.
Im Schatten der Verdammnis
Ottmar Fuchs
echter (2019)
184 Seiten
kt.