Anatomie des Handy-Menschen
Für viele Menschen ist das Handy inzwischen wie ein weiteres Körperglied eine unverzichtbare Ich-Erweiterung. Das aber birgt die Gefahr der Selbstentfremdung und hat außerdem Suchtpotential. Stattdessen ist es wichtig, wie der Autor betont, der evangelischer Theologe, Reporter und Redakteur u.a. beim Bayerischen Rundfunk ist, das Leben im Analogen und Digitalen ins Gleichgewicht zu bringen, im Hier und Jetzt zu leben, wo Gefühle noch eine große Bedeutung haben, und Teil eines echten und nicht nur virtuellen Netzes zu sein. Durch den ständigen Umgang mit dem Smartphone kann sich leicht "Hornhaut auf der Seele" entwickeln, der Sinn des Lebens ist aber eigentlich "ein erfülltes Leben und Sein". Zahlreiche Fragen regen zum Nachdenken an, umfangreiche Anmerkungen und ein Literaturverzeichnis ermöglichen eine vertiefte Beschäftigung mit dem Thema, das durch die Corona-Pandemie an Bedeutung noch zugenommen hat. Empfehlenswert vor allem für theologisch-philosophisch interessierte Leser.
Michael Mücke
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Anatomie des Handy-Menschen
Matthias Morgenroth
echter (2020)
215 Seiten
fest geb.